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Dupilumab ist ein antiinflammatorischer und selektiv immunsupprimierender Wirkstoff, der zur Behandlung einer mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis angewendet wird. Dupilumab gehört als rekombinanter, humaner, monoklonaler IgG4-Antikörper mit neuartigem Wirkmechanismus zur pharmakotherapeutischen Gruppe der Biologika, monoklonale IgG4-Antikörper (ATC D11AH05).
Dupilumab 300 mg Injektionslösung in Fertigspritze (Parenterale Anwendung)Dupilumab 200mg InjektionslösunginFertigspritze (ParenteraleAnwendung)Dupilumab 200mg LösungzurInjektionimFertigpen (ParenteraleAnwendung)Dupilumab 300mg LösungzurInjektionimFertigpen (ParenteraleAnwendung)
Dupilumab: Übersicht
Anwendung
Wirkmechanismus
Pharmakokinetik
Dosierung
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Kontraindikation
Schwangerschaft
Stillzeit
Verkehrstüchtigkeit
Hinweise
Alternativen
ATC Code
- D11AH05 - Dupilumab
Anwendung
Dupilumab (Dupixent) besitzt folgende Indikationsgebiete:
Atopische Dermatitis
- Erwachsene und Jugendliche: Zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (AD) bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren, die für eine systemische Therapie in Betracht kommen.
- Kinder von 6 bis 11 Jahre: Zur Behandlung von schwerer atopischer Dermatitis bei Kindern von 6 bis 11 Jahre, die für eine systemische Therapie in Betracht kommen.
Asthma
- Erwachsene und Jugendliche: Als Add-on-Erhaltungstherapie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit schwerem Asthma mit Typ-2-Inflammation, gekennzeichnet durch eine erhöhte Anzahl der Eosinophilen im Blut und/oder eine erhöhte exhalierte Stickstoffmonoxid-Fraktion (FeNO), das trotz hochdosierter inhalativer Kortikosteroide (ICS) plus einem weiteren zur Erhaltungstherapie angewendeten Arzneimittel unzureichend kontrolliert ist.
- Kinder von 6 bis 11 Jahre: Als Add-on-Erhaltungstherapie bei Kindern von 6 bis 11 Jahre mit schwerem Asthma mit Typ-2-Inflammation, gekennzeichnet durch eine erhöhte Anzahl der Eosinophilen im Blut und/oder eine erhöhte exhalierte Stickstoffmonoxid-Fraktion (FeNO), das trotz mittel- bis hochdosierter inhalativer Kortikosteroide (ICS) plus einem weiteren zur Erhaltungstherapie angewendeten Arzneimittel unzureichend kontrolliert ist.
Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (Chronic rhinosinusitis with nasal polyposis, CRSwNP)
- Dupilumab ist angezeigt als Add-on-Therapie mit intranasalen Kortikosteroiden zur Behandlung von Erwachsenen mit schwerer CRSwNP, die mit systemischen Kortikosteroiden und/oder chirurgischem Eingriff nicht ausreichend kontrolliert werden kann.
Eosinophile Ösophagitis (Eosinophilic Esophagitis, EoE)
- Bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit einem Mindestgewicht von 40 kg, die mit einer konventionellen medikamentösen Therapie unzureichend therapiert sind, diese nicht vertragen oder für die eine solche Therapie nicht in Betracht kommt.
Wirkmechanismus
Dupilumab ist ein rekombinanter, humaner, monoklonaler IgG4-Antikörper, der sich gegen die Alpha-Untereinheit der Rezeptoren von Interleukin-4 und Interleukin-13 (IL-4, IL-13) richtet. Infolge werden die Signalwege der beiden Zytokine gehemmt. Der Einfluss auf den IL-4-Effekt beruht auf der Blockade des Typ-I-Rezeptors (IL-4Rα/γc). Zudem wird die IL-4-Reaktion, ebenso wie die Signalkaskade von IL-13, über den Typ-II-Rezeptor (IL-4Rα/IL-13Rα) beeinflusst. Beide Interleukine werden von T-Helferzellen (Th2) ausgeschüttet und spielen als zentrale Typ-2-Zytokine eine Schlüsselrolle bei der atopischen Dermatitis. Blockiert Dupilumab die Rezeptoren, wird die überaktive Signalkaskade gestoppt und Entzündungsreaktionen lassen nach.
Dupilumab senkt die Konzentration:
- von Typ-2-Immunitätsbiomarkern wie thymus- und aktivierungsreguliertes Chemokin (TARC/CCL17)
- des Gesamt-IgE im Serum
- des allergenspezifischen IgE im Serum
- des mit dem Schweregrad der atopischen Dermatitis assoziierten Biomarkers Laktatdehydrogenase (LDH).
Pharmakokinetik
Nach einer subkutan inji*zierten Einzeldosis von 75–600 mg Dupilumab wird die maximale Serumkonzentration (t) im Mittel zwischen 3 und 7 Tagen erreicht. Die geschätzte absolute Bioverfügbarkeit von Dupilumab liegt nach einer s.c. Dosis bei 64 Prozent.
Nach Gabe einer Anfangsdosis von 600 mg und einer Dosis von 300 mg alle zwei Wochen werden die Steady-State-Konzentrationen erfahrungsgemäß bis Woche 16 erreicht. Das Verteilungsvolumen von Dupilumab wird auf etwa 4,6 l geschätzt. Das lässt vermuten, dass die Verteilung von Dupilumab primär vasculär erfolgt.
Dosierung
Atopische Dermatitis
- Die empfohlene Dosierung für Dupilumab beträgt bei Erwachsenen 600 mg als Initialdosis (zwei Injektionen zu je 300 mg), gefolgt von 300 mg alle zwei Wochen, als subkutane Injektion.
- Jugendliche (12 bis 17 Jahre) mit einem Körpergewicht unter 60 kg erhalten eine Initialdosis von 400 mg (zwei Injektionen zu je 200 mg) gefolgt von 200 mg alle zwei Wochen, als subkutane Injektion. Ab einem Körpergewicht von ab 60 kg beträgt die Initialdosis 600 mg (zwei Injektionen zu je 300 mg) gefolgt von 300 mg alle zwei Wochen, als subkutane Injektion.
- Kinder (6 bis 11 Jahre)mit einem Körpergewicht von 15 kg bis < 60 kg erhalten eine Initialdosis von 300 mg (eine Injektion zu 300 mg) an Tag 1, gefolgt von weiteren 300 mg an Tag 15, 300 mg alle 4 Wochen, beginnend 4 Wochen nach der Tag-15-Dosis.
Asthma
Die empfohlene Dosierung für Dupilumab beträgt bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren):
- 600 mg (zwei Injektionen zu je 300 mg) als Anfangsdosis, gefolgt von 300 mg alle zwei Wochen, als subkutane Injektion bei Patienten mit schwerem Asthma und die auf orale Kortikosteroide eingestellt sind oder bei Patienten mit schwerem Asthma und komorbider mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (AD) oder bei Erwachsenen mit komorbider schwerer chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen
- 400 mg (zwei Injektionen zu je 200 mg) als Anfangsdosis, gefolgt von 200 mg alle zwei Wochen, als subkutane Injektion bei allen anderen Patienten.
Kinder (6 bis 11 Jahre) erhalten:
- mit einem Körpergewicht von 15 kg bis < 30 kg: 100 mg alle 2 Wochen (Q2W) oder 300 mg alle 4 Wochen (Q4W)
- mit einem Körpergewicht von 30 kg bis < 60 kg: 200 mg alle 2 Wochen (Q2W) oder 300 mg alle 4 Wochen (Q4W)
- mit einem Körpergewicht ab 60 kg. 200 mg alle 2 Wochen (Q2W)
Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (Chronic rhinosinusitis with nasal polyposis, CRSwNP)
- Die empfohlene Dosierung für Dupilumab bei erwachsenen Patienten ist eine Anfangsdosis von 300 mg, gefolgt von 300 mg alle zwei Wochen:
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
- Reaktionen an der Injektionsstelle
Häufige Nebenwirkungen:
- Konjunktivitis
- oraler Herpes
- Eosinophilie
- Kopfschmerzen
- allergische Konjunktivitis, Augenjucken, Blepharitis
Sehr seltene Nebenwirkungen:
- Serumkrankheit/Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen
Wechselwirkungen
Sicherheit und Wirksamkeit der gleichzeitigen Anwendung von Dupilumab und Lebendimpfstoffen wurden bislang nicht untersucht.
Patienten mit atopischer Dermatitis, die 16 Wochen lang einmal wöchentlich 300 mg Dupilumab erhielten, wurden hinsichtlich der Immunreaktionen auf eine Impfung untersucht. Nach zwölfwöchiger Therapie mit Dupilumab erfolgte eine Impfung mit einem Tdap-Impfstoff (T-Zell-abhängig) und einem Meningokokken-Polysaccharid-Impfstoff (T-Zell-unabhängig). Nach vier Wochen wurden die Immunreaktionen beurteilt. Die Antikörperreaktionen auf den Tetanus-Impfstoff wie auch auf den Meningokokken-Polysaccharid-Impfstoff waren in der Dupilumab-Kohorte ähnlich wie die im Placebo-Arm. Unerwünschte Wechselwirkungen zwischen den jeweiligen Totimpfstoffen und Dupilumab konnten nicht festgestellt werden. Demnach gibt es keine Einschränkungen, wenn mit Dupilumab behandelte Patienten gleichzeitig inaktivierte oder Totimpfstoffe erhalten sollen.
Anhand der bisherigen Erfahrungen sind keine klinisch relevanten Wirkungen von Dupilumab auf die Aktivität von CYP1A2, CYP3A, CYP2C19, CYP2D6 oder CYP2C9 zu erwarten.
Kontraindikation
Dupilumab darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden.
Unterbrechung und Abbruch der Behandlung
Im Fall einer systemischen Überempfindlichkeitsreaktion (sowohl unmittelbar als auch verzögert), muss die Gabe von Dupilumab sofort beendet werden. Gleichzeitig ist unverzüglich eine geeignete Therapie einzuleiten.
Kommt es während der Behandlung mit Dupilumab zu einer Wurm-Infektion und spricht diese nicht auf eine Behandlung gegen Helminthose an, muss die Behandlung mit Dupilumab so lange unterbrochen werden, bis die Infektion abgeklungen ist. Dupilumab kann, basierend auf der Interleukin-Rezeptorblockade, die Immunreaktion auf eine Helminthose beeinflussen. Eine vorbestehende Helminthose sollten vor Therapiebeginn mit Dupilumab behandelt werden.
Schwangerschaft
Bislang gibt es nur sehr begrenzte Erfahrungen zu Dupilumab in der Schwangerschaft. Tierexperimentelle Studien zeigten jedoch keine Hinweise auf eine direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkung bezüglich der Reproduktionstoxizität. Dennoch darf Dupilumab von schwangeren Frauen nur angewendet werden, wenn der Nutzen der Therapie das potenzielle Risiko für das Ungeborene rechtfertigt.
Stillzeit
Derzeit ist unklar, ob Dupilumab in die Muttermilch ausgeschieden oder nach der Einnahme systemisch resorbiert wird. Möglicherweise kann es sinnvoll sein, das Stillen zu unterbrechen oder die Behandlung mit Dupilumab auszusetzen. Eine Entscheidung sollte nach individueller Nutzen-Risiko-Einschätzung getroffen werden.
Verkehrstüchtigkeit
Dupilumab hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Hinweise
Klingt eine während der Dupilumab-Behandlung entwickelte Konjunktivitis nach der Standardbehandlung nicht ab, sollte ein ophthalmologisches Konsil erfolgen.
Alternativen
Ein weiterer Antikörper zur Behandlung atopischer Dermatitis sind die IL-13-Antikörper Tralokinumab und Lebrikizumab.
Zur Behandlung von allergischem Asthma steht der IgE-Antikörper Omalizumab zur Verfügung. Aber auch Mepolizumab und Reslizumab, die beide gegen Interleukin-5 gerichtet sind und so die Bildung eosinophiler Granulozyten hemmen. Benralizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der durch Bindung am Interleukin-5-Rezeptor von Eosinophilen zum Untergang eosinophiler Granulozyten führt und auch als Alternative zur Behandlung allergischen Asthmas angewendet werden kann.
Bei eosinophiler Ösophagitis ist Dupilumab die erste zielgerichtete Biologika-Therapie.
Autor:
Dr. Christian Kretschmer (Arzt), Dr. Isabelle Viktoria Maucher
Stand:
07.02.2023
Quelle:
Fachinformation Dupixent, European Medicines Agency
Abbildung
Dr. Isabelle Viktoria Maucher, Created with Biorender.com
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